Wir lieben unser Hamburg. Und trotzdem gibt es manchmal Tage, an denen wir statt dem Hup-Hup der dicken Dampfer nur eins hören möchten: Muh, I-ah und Kikerikii! Wenn es euch auch so geht, seid ihr hier richtig – denn wir zeigen euch sieben Bauernhöfe vor den Toren der Stadt.
Abenteuer Bauernhof
Heute gehen wir dorthin, wo sich Fuchs und Hase „Gute Nacht!“ sagen, wo man einen Kilometer bis zum nächsten Nachbarn laufen muss und wo stündliche Busverbindungen eine Seltenheit sind: aufs Land. Denn wir wollen mal rauskommen, nur Wiesen und Weite sehen und stundenlang kuschelige Fellfreunde knuddeln! Hier gibt’s übrigens richtiges Insiderwissen – denn während ich diese Zeilen tippe, snacke ich ein Stückchen Allgäuer Käse vom Bauernhof meiner Eltern.
Den Anfang mach ein Ort, der alles andere als ein klassischer Bauernhof ist: Der Waytalla Alpakahof. Aber wir konnten dieses kleine Paradies einfach nicht mehr länger für uns behalten. Seit 2008 werden hier Alpakas gezüchtet und regelmäßig für ihre Wolle geschoren. Neben Farmführungen und Alpakawanderungen, die recht schnell ausgebucht sind, könnt ihr auf dem Barfußpfad wandern, den Alpakaweg entlang schlendern und den zotteligen Rackern aus der Ferne zuwinken oder sogar Alpakagolf spielen!
Mit seinen Rindern, Kühen, Bullen, Hennen und Hähnen ist Gut Wulksfelde nicht nur ein Bauern-, sondern auch ein Erlebnishof! Hier gibt’s Märkte, Hof- und Kräuterführungen, Erdbeerpflückfelder und natürlich einen Hofladen. Wer also den Weg nach Tangstedt auf sich nimmt, wird belohnt und kann sich auf einen Tag voller Bauernhofaction freuen! Und wenn das Obst, Gemüse und Brot des Bio-Hofs euch dann gar nicht mehr loslässt, könnt ihr euch die Leckereien auch einfach im Online-Shop bestellen.
Im Osten Hamburgs, in den Vier- und Marschlanden, liegt das Zuhause von vielen glücklichen Kühen, Schweinen, Ponys, Hühnern, Gänsen, Schafen, Hunden und Katzen: der Hof Eggers! Seit vielen Jahrhunderten betreibt der Bio-Bauernhof Ackerbau und Viehzucht – und ihr könnt für ein paar Stunden live dabei sein. Schaut den Bauern über die Schulter und stärkt euch danach mit selbstgebackenem Kuchen im Hofcafé. Bauernhofidylle at its best!
Seit 14 Generationen wird auf dem Almthof geackert, geerntet und gezüchtet. Heute ist der Bauernhof bei Pinneberg ein bunter Erlebnisbauernhof, der hält, was sein Name verspricht. Neben modernster Landwirtschaft mit 220 Milchkühen und Melkkarussell, erwarten euch Trekkerrundfahrten, Streichelzoo, Bauerngolf und Maislabyrinth. In der Milchtankstelle und im Regiomat könnt ihr euch zum Abschluss noch frische Milch und selbst gemachten Almthof-Gouda rauslassen. Klingt nach einem erfolgreichen Tag, oder?
Wir müssen euch warnen: Der Esel- und Landspielhof sorgt mit seinen i-ah-blöckenden Bewohnern regelmäßig für Cuteness-Overload. Auf dem Hof Nessendorf könnt ihr knuddeln, streicheln und füttern, bis ihr vor Niedlichkeit fast in Ohnmacht fallt. Wer nach dem Besuch im Esel-Heaven gar keinen klaren Gedanken mehr fassen kann, springt am besten kurz in die Ostsee – die ist direkt ums Eck!
1850 als Bauernhof errichtet, hat sich auf dem Gut Karlshöhe einiges getan. Heute ist der Hof das Hamburger Umweltzentrum. Hier erfahrt ihr alles über nachhaltige Lebensweise – und erlebt Natur aus nächster Nähe. Zum Beispiel auf dem Entdecker-Rundweg über das Gut, auf der Schafweide oder inmitten von über 100 Obstbäumen. Außerdem gibt’s einen Lehrbienenstand, einen Bauerngarten und jede Menge Hühner. Wer sich für Landwirtschaft und alles, was dahinter steckt, interessiert, ist hier bestens aufgehoben!
Die geballte Ladung Landleben könnt ihr aber auch mitten in Altona erleben. Wo eigentlich ein schicker Neubaukomplex mit Quadratmeterpreis in schwindeligen Höhen stehen könnte, ist nur eine kleine Lehmhütte zu finden. Ein Fachwerkkonstrukt mit alten Balken und grau-gelben Mauern: das Zuhause der MOTTE Hühner. Sie gackern, scharren und picken seit mehr als 30 Jahren für den Stadtteil – und gegen die Gentrifizierung.