Manchmal braucht es gar nicht viel, um kurz innezuhalten und kleine Momente zu genießen, die gut tun. Holstein liegt direkt vor der Tür – und ist wie gemacht für eine kleine Auszeit zwischendurch. Wer mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour geht, erlebt die Region auf besonders entschleunigte Weise: sanfte Hügel, weite Felder, idyllische Dörfer – und dazwischen immer wieder Orte, die fast ein bisschen magisch wirken. Wir waren mit dem Fahrrad in der malerischen Region rund um Haseldorf unterwegs und sind wirklich ganz verliebt. Welche Geheimtipps und magische Orte die Region für euch bereithält, verraten wir euch in diesem Artikel!
Wer Holstein mit dem Fahrrad erkundet, erlebt die ganze Vielfalt der Region auf zwei Rädern. Über 30 ausgeschilderte Thementouren führen durch grüne Marschlandschaften, vorbei an Obsthöfen, Seen und durch sanft hügeliges Binnenland mit Wäldern und Auen. Die Region bietet genug Highlights für mehrtägige Touren und dank zahlreicher fahrradfreundlicher Unterkünfte ist Holstein auch eine super Destination für Radurlaube. Wenn ihr eure Tour mit dem Handy planen wollt: Auf Komoot findet ihr alle ausgeschilderten Themenrouten und Radfernwege!
Schon die Anfahrt durch die Landschaft rund um Haseldorf stimmt uns auf einen entschleunigten Tag ein: Links und rechts ziehen Felder, Höfe und alte Bäume an uns vorbei. Als wir am Hafen in Haseldorf ankommen, spüren wir sofort, wie der Großstadt-Stress von uns abfällt. Am Morgen liegt eine besondere Ruhe über dem Wasser: Die kleinen Boote schaukeln sanft, man hört nur leises Plätschern und das Zwitschern der Vögel. Wir setzen uns auf einen kleinen Steg, um die Morgenidylle in Ruhe zu genießen und die Stimmung am Hafen ganz auf uns wirken zu lassen, bevor wir uns auf unsere Fahrräder schwingen.
Mit unseren Rädern überqueren wir den Elbdeich, um zum Obstgarten alter Sorten in Haseldorf zu gelangen. Dahinter eröffnet sich ein weiter Blick über grüne Wiesen, grasende Schafe und die malerische Binnenelbe. Nach einem kurzen Fahrtweg entlang des Ufers erreichen wir den Eingang – und betreten eine fast märchenhafte Welt. Zwischen den Baumreihen summt es und wir sehen Schmetterlinge und Bienen durch die Luft tanzen. Über 180 alte Obstsorten wachsen hier: Kirschen, Äpfel, Birnen, Pflaumen. Zwar hängt zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch kein Obst an den Bäumen, aber zur Erntezeit darf man hier bis zu 10 Kilo selbst pflücken. Für den Moment lassen wir uns mit mitgebrachtem Proviant auf einer Holzbank nieder und genießen Natur und die frische Landluft.
Märchenhaft weiter geht’s beim nächsten Stopp: Dem Burggraben von Haselau, der vom Obstgarten aus gut mit dem Fahrrad erreichbar ist. Hier taucht man ein in ein Stück Geschichte: Von der Wasserburg, die hier einst im Mittelalter stand, ist zwar wenig übrig geblieben, aber um das grüne Ufer des ehemaligen Burggrabens kann man heute noch spazieren. Alte Bäume spenden Schatten, Enten und andere Wasservögel tummeln sich am Ufer. Besonders charmant ist der kleine Pavillon am Ufer, der sich auch als tolle Fotokulisse anbietet.
Fotos: Elisabeth J. Herrmann
Nur wenige Gehminuten vom Burggraben entfernt, im Herzen von Haselau, liegt das Haselauer Landhaus – ideal zum Einkehren und Essen! Das traditionsreiche Hotel und Restaurant wird bereits in elfter Generation familiengeführt. Draußen auf der sonnigen Terrasse lassen wir es uns gutgehen und bestellen uns regionale Gerichte: Spargel, Forelle und Salzkartoffeln.
Besonders praktisch für Radfahrer*innen: Das Haselauer Landhaus ist Bett+Bike-zertifiziert und somit bestens auf Gäste mit Fahrrad eingestellt. Wer übrigens länger bleiben möchte, findet in den beiden Hotelgebäuden „Apfelscheune“ und „Küsterhaus“ eine gemütliche Unterkunft für die Nacht.
Vom Haselauer Landhaus aus könnt ihr zum Beispiel am nächsten Tag die Haseldorfer Marsch erkunden! Die 37km lange Tour lässt sich super mit dem Fahrrad erkunden und führt an Marschfeldern, Obsthöfen und kleinen verträumten Dörfern vorbei. Unterwegs zeigen sich Highlights: das Pinnausperrwerk, das Binnendünengebiet „Holmer Sandberge“ und das malerische Heist – schöne Orte für kurze Stops und eine Atempause. Kurz vor Wedel begleitet uns erneut der Blick auf die Elbe: Schiffe ziehen vorbei und die frische Luft macht glücklich – bis wir schließlich wieder am Ausgangspunkt ankommen.
Foto: sh-tourismus.de / MOCANOX
Wer noch tiefer in die Landschaft eintauchen will, sollte eine Wanderung durch die Holmer Sandberge unternehmen. Sie zeigen Holstein von einer ganz anderen Seite: Statt Wiesen und Weiden erwarten uns hier sanfte Dünen, lichte Kiefernwälder und offene Sandflächen. Entstanden nach der letzten Eiszeit, zählt das Gebiet heute zu den größten Binnendünen Norddeutschlands – und zu den stillen Naturwundern der Region. Beim Spaziergang auf den Rundwegen wechseln sich Heide, Gras und Sand ab, der Wind trägt den Duft von Kiefern durch die Luft – wir sind ganz überrascht von der Vielfalt Holsteins. Ein wunderschöner Ort für eine kleine Pause zwischendurch!
Foto: Holstein Tourismus / photocompany
Das Rosarium Uetersen ist Norddeutschlands größter Rosengarten – und ein Fest für die Sinne! Über 30.000 Rosen in mehr als 900 Sorten blühen hier zwischen Teichen, Wegen und lauschigen Bänken. Besonders zur Hauptblüte im Juni verwandelt sich der Park in ein farbenprächtiges Blütenmeer – ideal für einen entspannten Spaziergang und ruhige Momente umgeben von Natur.
Fotos: Holstein Tourismus
Uns hat Holstein voll und ganz verzaubert und wir sind ganz beseelt zurück nach Hamburg gekehrt. Manchmal muss man für eine echte Auszeit wirklich gar nicht so weit weg fahren. Aber überzeugt euch doch mit eigenen Augen von der Schönheit Holsteins und lasst die Kraft der Natur auf euch wirken – egal ob mit dem Fahrrad oder zu Fuß!
Lust auf noch mehr Holstein?
Wer jetzt Lust bekommen hat, noch tiefer in die Region einzutauchen, findet auf diesen Seiten noch weitere Inspiration:
- Leckertied – eure kulinarische Auszeit in Holstein