Klemann Shoes Maßgefertigte & handgenähte Schuhe aus Hamburg

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Die Werkstatt von Benjamin Klemann hat uns so sehr fasziniert, dass wir nur noch sagen können: „Schuster, bleib bei deinen Leisten!“ Denn wir wollen noch lange an dem großen Schaufenster in der Neustadt vorbeigehen und der leidenschaftliche Schuhmacher-Familie bei der Arbeit zusehen. Wir haben Klemann Shoes besucht – kommt mit hinter die Kulissen des Schuhmacherhandwerks!

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Eine Werkstatt mitten in der Neustadt

Schon von Weitem sehen wir die großen goldenen Buchstaben, in denen der Name „Klemann“ über einer riesigen Fensterfront prangt. Das muss sie sein, Hamburgs einzigartige Schuhwerkstatt, von der wir schon so viel gehört haben! Die beiden Söhne Vincent und Lennert empfangen uns und führen uns zu Papa Benjamin Klemann. Wir machen es uns zwischen allerlei handgefertigten Schuhen gemütlich und spitzen die Lauscher!

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Benjamin Klemann in seiner Werkstatt

Von Föhr über Neumünster nach London

Benjamin Klemann hat in den 80ern eine Ausbildung zum Schuhmacher gemacht – und war damit schon damals ein Exot. Er bekam eine Stelle bei einem der letzten Schuster Deutschlands, zog von seiner Heimat Föhr aufs Festland nach Neumünster und lernte drei Jahre lange alles rund um Leisten und Leder. Von dort aus ging es in die Selbständigkeit. Und mit Sack und Pack, zwei kleinen Kindern und einer einfachen Schuster-Grundausstattung nach London. Er produzierte Schuhe für John Lobb, der sich seit 1863 (und bis heute!) um die Treter der Königsfamilie kümmert und die Queen und Co. mit maßgefertigten Schuhen versorgt. Das nennen wir mal eine steile Karriere!

Back in Good Old Germany

Irgendwann zog es ihn zurück in die Heimat und er ließ sich mit seiner Familie und seiner Werkstatt auf Gut Basthorst nieder – bis er sich irgendwann in Hamburg, insbesondere in die Neustadt, verliebte und den leerstehenden Laden in der Poolstraße entdeckte.

Ein Telefonat und ein kurzes Treffen mit dem Vermieter später, stand fest: Klemann Shoes goes Hamburg! Das war 2007. Seitdem sitzen Benjamin, seine Frau Magrit, die beiden Söhne Lennert und Vincent und eine Handvoll Angestellter tagtäglich an der Werkbank, um in ihrem kleinen Familienunternehmen Schuhe für Kunden aus ganz Deutschland zu fertigen.

Mir war diese alte Handwerkskunst ein wichtiges Anliegen. Ich wollte sie erhalten und dafür sorgen, dass die Menschen gute Schuhe haben.

Gründer Benjamin Klemann über seinen Entschluss, Schuhmacher zu werden

So viel Leidenschaft!

In den Schuhen der Klemanns steckt unendlich viel Herzblut, die ganze Familie brennt für ihr Handwerk. In Zahlen heißt das: Jedes Paar erfordert etwa 300 Arbeitsschritte und rund 30 bis 40 Stunden echte körperliche Arbeit. Und das hat natürlich seinen Preis: Unter 2000 Euro gibt’s hier nichts. Kein Schnäppchen, aber eben auch keine Massenware. Stattdessen echtes Handwerk, Talent und Können.

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Was alles dahinter steckt Schuhe nach Maß

So entsteht ein Maßschuh bei Klemann Shoes:
Das Team setzt sich mit dem Kunden zusammen, bespricht seine Wünsche und misst die Füße aus. Danach werden Leisten aus Buchenholz sowie Sohlen und Schäfte (quasi die Oberteile des Schuhs) aus Leder genäht. Dann wird in mehreren Schritten alles von Hand zusammengenäht, ein Rahmen (also die Unterseite) vorbereitet, geklopft, passend gemacht und schließlich poliert. Wow, so viel Arbeit!

Mehr über den Fertigungsprozess erfahrt ihr hier.

Bis zum nächsten Schaufenster-Bummel!

Wow, dank Benjamin wissen wir jetzt so ziemlich alles über das Schuhmacherhandwerk, Maßanfertigungen und die besondere Werkstatt in der Neustadt. Wir werfen noch mal einen letzten Blick auf all diese leidenschaftlich gefertigten Paare und haben eigentlich nur noch eine offene Frage: Wie kommen wir auch mal an so einen Klemann-Schuh ran? Bis dahin heißt es wohl: Schaufenster-Bummeln und die tollen Teile von außen bestaunen!