Lowinsky's Eine neue Institution in Eppendorf

Tisch mit Bagel, Kaffe, Matcha Latte und gefüllter Waffel – ©Lilli Sprung

Wir haben uns nach Eppendorf aufgemacht, um uns von einem brandneuen Café überraschen zu lassen. Und gelandet sind wir in Little New York – im Lowinsky’s: Einem Mix aus Kunst, Amerika und Familiengeschichte, der nicht nur zum Wohlfühlen einlädt, sondern obendrein auch richtig lecker schmeckt!

Nice to meet you, Hillel!

Beim Betreten des kleinen Cafés werden wir freudig von Inhaber Hillel begrüßt. Wir fühlen uns sofort willkommen und pudelwohl. Dank der hohen Fenster ist das Lowinsky’s lichtdurchflutet. Das amerikanische Ambiente springt geradewegs ins Auge: Diner-Bänke, wie man sie aus Sitcoms kennt, treffen auf hochwertige Fotografie, liebevoll an den Wänden drapiert und Bildbände aus und über New York. We like! Wir lassen uns auf einer der Diner-Bänke nieder und bekommen von Hillel den ersten Tee serviert.

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Wie schön sieht hier bitte aus?

Aus Liebe zum Tee

Bevor Hillel vor sechs Jahren der Liebe wegen nach Deutschland einwanderte, arbeitete er bei einer großen Teefirma in New York. Er war für den Vertrieb von 400 Teesorten zuständig, musste sie alle kennen und gekostet haben. „Ich habe mich wie ein Tearoom auf zwei Beinen gefühlt“, erzählt er uns. Doch der Job weckte nicht nur die Liebe zum Heißgetränk in ihm, er eignete sich ebenfalls eine beeindruckende Expertise an, die heute im Lowinsky’s deutlich spürbar ist. Den Tee bekommt ihr nach der perfekten Ziehzeit in einer kleinen Kanne serviert, die Kräuter aus dem Beutel auf einem kleinen Teller drapiert. Hillel möchte so ein Stück (Tee-)Kultur greifbar machen und weitergeben. Wir finden: Das funktioniert!

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Wir dürfen viele verschiedene Tees probieren, juhu!
Tee wird in Tasse gegossen
Wir lernen die Teekultur noch einmal ganz neu kennen.

Eine Reise quer durchs Teeuniversum

Insgesamt fünf verschiedene Teesorten probieren wir: Grün, Kräuter, Schwarz, Weiß, Oolong plus einen Chai Tee. Selbstverständlich konnte Hillel uns zu jeder Tasse spannende Infos mitgeben. Zwei Geschichten samt der Tees haben uns aus den Socken gehauen: Der Genmaicha ist ein Grüntee. Seine Basis ist ein spätgeernteter Bancha-Tee und seine Mischung wird durch Reis- oder Popcorn komplementiert. Ähm, bitte was? Richtig gelesen: Reis- und Popcorn im Tee! Früher hätten die ärmlichen Leute sich dieser Technik bedient gemacht, um die Masse ihres Tees zu strecken. Die Körner im Tee gaben jedoch so ein schmackhaftes Aroma ab, dass er zu einem beliebten Tee des Volkes wurde – und heute bei uns in Eppendorf im Lowinsky’s zubereitet wird.

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Unsere Favoriten: Chai Tee und Genmaicha
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So sehen die Kräuter aus, die vorher in unserem Teebeutel waren.

Homemade Chai

In der kleinen Küche kocht Hillel jeden Tag frischen Chai Tee, unseren zweiten Teefavoriten. Ganz schön aufwendig! Aber das macht Hillel gar nichts aus, er würde nicht auf seine Kochsessions verzichten wollen: „Ich möchte nicht bloß Produkte verkaufen, ich möchte Kultur weiterentwickeln. Ich sehe Cafés als kulturelle Institution. Ich möchte Austausch fördern und Geschmäcker zeigen.“ Im Lowinsky’s geht’s eben um mehr, als um guten Tee oder Kaffee – hier ist jemand mit Herz und Seele dabei und steckt ganz viel Leidenschaft in seinen Traum.

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Wir durften sogar in die Küche schnuppern.
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Mhmm, das riecht gut!
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Leckerer Chai Tee!
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Hillel weiß einfach, wie es geht!

Mhmm! Diese Tees haben wir noch getrunken

Pai Mu Tan: ein Weißer Tee aus China, sehr fein, schmeckt fruchtig und ein bisschen nach Honig, seine Süße ist natürlich und ein Eigenprodukt der Pflanze
Ti Quan Yin: chineischer Oolong, sehr blumig und butterige Konsistenz
Oolong: eine Mischung zwischen Grün- und Schwarztee, halbfermentiert
Chamomile: Kräutertee aus Kamillenblüten, angenehm süß mit einem leichten Apfel-Birne-Geschmack

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Let’s eat the american way

Hillel serviert uns einen Bagel mit veganem Aufstrich: Kichererbsen, vegane Mayo, Senf, Pfeffer, schwarzes indisches Salz und klein geschnittene Gewürzgurken machen die Kreation unwiderstehlich. Und natürlich ist der Bagel real American. Hillel bezieht seine Bagels von der American Bagel Company. Wir geben zu, den Bagel verschlungen zu haben, weil er so lecker war. Und weil wir nach etwas Deftigem immer etwas Süßes brauchen, verdrücken wir noch ein Stück der selbst gebackenen Lemon Meringue.

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Dessert for our hearts

Die Lemon Meringue ist ursprünglich eine Spezialität aus Großbritannien, welche aber auch in Australien und Nordamerika serviert wird – und eben bei Hillel. Die fruchtige Baiserhaube macht den markanten Geschmack des Cakes aus. Ihr Hauptbestandteil ist Lemon Curd, eine intensiv aromatische Zitronencreme, deren weitere Bestandteile Butter, Eigelb und Zucker sind. Das zuckersüße Dessert bezieht Hillel von der Nico Patisserie, ebenfalls aus dem Lehmweg. Mhhh, wir glauben, so muss der New York Flavor schmecken – zuckersüß und sauer zugleich.

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Wer ist eigentlich der Mann im Logo deines Cafés?

Hillel setzt sich zu uns, schließlich wollen wir noch alles über seine kleine kulturelle Institution erfahren. Eine Frage brennt uns dabei schon die ganze unter den Nägeln: Wer ist der Mann im Logo des Cafés? Das sei ein Bild seines Großvaters, erklärt er uns. Sowieso sei das Café eine Hommage an seine Familie und ihre Geschichte. Schaut man genauer hin und unterhält sich einen Moment mit Hillel, wird einem bewusst, wo sich überall kleine Liebeserklärungen verstecken.

Kunst, New York und die Familie

Die Fotografien aus New York, die überall im Lowinsky’s verteilt hängen, sind eine Hommage an Hillels Vater. Der hatte nämlich eine eigene Fotogalerie in Soho, einem New Yorker Stadtteil. Beim Farbkonzept hat seine Frau den stolzen Cafébesitzer unterstützt: „Es soll meine Persönlichkeit widerspiegeln“. Der New Yorker Charme wird durch den Spagat zwischen buntem Tresen, Diner-Bänken und gemütlicher Sitzfläche in den Fenstern und Kunstbänden hervorgehoben. Übrigens scheint es den Eppendorfern auch zu gefallen: Es ist stets Kundschaft im Laden, mit vielen ist Hillel bereits per Du.

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Glücklich und zufrieden haben wir uns einmal durch die Teekarte probiert.

Eat Plants, not Friends

Zur Zeit ist das gesamte Angebot im Lowinsky’s veggie und vegan: Veganer Eiersalat, der sauleckere Aufstrich, die Lemon Meringue und vegane Chocolate Chip Cookies lassen uns im siebten Foodie-Himmel zurück. Seinen Kaffee bezieht Hillel übrigens aus der onetake coffee-Rösterei in Altona. Dort hat er sich sogar eine hauseigene Lowinsky’s Mischung zusammengestellt, die er in seinem Café serviert.

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Wir sind uns sicher: Wir kommen wieder.

See you soon!

Wir verlassen das Lowinsky’s mit einem immer wiederkehrenden Gedanken: Guys, it was awesome! Das kleine, nigelnagelneue Café in Eppendorf schafft etwas ganz Besonderes, bietet eine Speise- und Getränkekarte, die wir so noch nicht kannten, gepaart mit viel Leidenschaft und Gastfreundschaft, bei dem man sich einfach nur heimisch fühlen kann. See you soon, Hillel!