Ein kleines Café mitten im Generalsviertel. Ujote Espresso gibt es erst seit wenigen Wochen, dennoch hat man schnell das Gefühl, die beiden Inhaber Henny und Uje fühlen sich hier pudelwohl. Von dem kleinen Restaurant, was hier mal drinnen war, ist nicht mehr viel zu erkennen. Henny und Uje haben alles neu gestaltet, von dem schönen Tresen bis hin zur salbeifarbenen Wandfarbe!
Erst ein mal muss natürlich die Frage nach dem Namen des Cafés geklärt werden. Und nein – der steht nicht für irgendeine Kaffeemischung aus einem fernen Land. Als wir nach der ungewöhnlichen Bezeichnung fragen, müssen die beiden lachen. Henny erklärt uns, dass Uje sein Leben lang gefragt wurde, wie er denn heiße. Jedes Mal musste er seinen Namen buchstabieren, damit es auch alle verstehen. U-Jot-E. So kam Henny auf die Idee, die Lautschrift als Namen zu verwenden, weil es etwas Persönlicheres hat als ein schlichter Name. Gefällt uns!
Die beiden sympathischen Inhaber kennen sich zwar schon seit ihrer Studienzeit, sind danach aber beide erst mal ihre eigenen Wege gegangen. Während Henny an einer Schule in Hamburg unterrichtet, arbeitet Uje, der eigentlich Historiker ist, vier Jahre lang bei Passenger Coffee in Berlin. Als sie den Kontakt wieder aufbauen und sich entschließen, in Hamburg ein kleines Café aufzumachen, hat Uje großes Glück, dass er den Berliner Kaffee mit nach Hamburg nehmen und uns damit bereichern kann! Auch sonst helfen ihm seine alten Kollegen, wo sie nur können. Zu Eröffnung kommen sie als seelische Unterstützung sogar extra nach Hamburg! Was ihnen von Anfang an wichtig war: Einen Ort zu schaffen, an dem es um Kaffee und Konversation geht!
Den leckeren Kaffee aus Berlin könnt ihr auch im Laden kaufen. Diese Sorten gibt’s:
Passenger Blend: Eine fünf Bohnen Arabica-Mischung mit besten Bohnen aus Süd- und Zentralamerika sowie Asien.
Passenger Blend 2: Eine eher kräftige drei Bohnen Arabica -Mischung mit kolumbianischen Bohnen.
Cubano: Der Kaffee mit Bohnen aus Kuba schmeckt schokoladig mit einem Hauch von Nuss und getrockneten Tabakblättern.
Passenger Decaf: Für alle, die Kaffee mögen, aber gerne auch mal ohne Koffein!
Den leer stehenden Raum hat das Paar ganz zufällig beim Spaziergang durch Hamburg entdeckt. Beide haben davor immer mal wieder überlegt, wie cool es wäre, irgendwann mal ein Café zu eröffnen, haben aber nie aktiv nach einem Laden geschaut. Danach ging alles ganz schnell. Sie haben den Vermieter kontaktiert, der war überzeugt von der Idee, aus dem kleinen Raum eine Espressobar zu machen und nach zwei Wochen voller Überlegung war der Plan fertig. Wie perfekt das kleine Café ins Generalsviertel passt, ist nicht zu übersehen: Immer wieder unterbrechen wir kurz das Gespräch, weil Nachbarn vorbeischauen und uns zu winken. „Wir hätten nie gedacht, dass wir hier so schnell und so gut angenommen werden!“, sagt Henny überglücklich.
Danach haben wir zwei Wochen lang nach Gründen gegen ein Café gesucht. Dann dachten wir uns, komm wir machen das jetzt einfach!
Henny von Ujote Espresso
Besonders stolz erzählen uns die beiden von ihren Stühlen. Die haben sie einer netten Frau aus Köln abgekauft. Nach einiger Restaurationsarbeit sahen die Stühle aus wie neu und leben nun im Ujote Espresso weiter. Auch sonst sieht der Laden superschick aus. Auffällig ist vor allem die glänzende La Marzocco Kaffeemaschine. Hier werden täglich mehr als zwei Kilogramm leckerer Kaffee verarbeitet. Die fünf Bohnen Arabica-Mischung schmeckt nussig schokoladig, worin sie sich von vielen anderen Kaffees unterscheidet. Es geht dabei um den Kaffee an sich und nicht darum, ob dort eine Blume oder ein Herz drauf ist. Er soll eben auch ohne Milch gut schmecken! Aber keine Sorge, wenn ihr Milchtrinker seid, bekommt ihr natürlich auch Milch! Und zwar nicht irgendeine, sondern beste Milch von De Öko Melkburen. Hier stehen die Kühe das ganze Jahr draußen und haben Elternzeit.
Alles in allem sind die beiden super happy mit ihrer Entscheidung, trotz Corona ein kleines Café aufgemacht zu haben. Es läuft sogar so gut, dass viele Nachbarn schon fragen, wann sie endlich einen zweiten Laden aufmachen. Darum geht es ihnen aber nicht. Sie wollen Kaffee verkaufen und einen Raum zum Wohlfühlen schaffen, eben das, was sie am besten können. Auch wenn das bedeutet, das Uje von Montags bis Sonntags von 7:30 / 9:30 bis 17:30 hinterm Tresen steht und ohne Pause die Kunden bedient, während Henny immer noch in der Schule arbeitet und danach tatkräftig unterstützt. Neben selbst gebackenem Kuchen gibt es Croissants und Schokobrötchen. Die Idee war schon immer eine kleine Espressobar mit tollen Röstungen und ohne viel Chichi – der Kaffee hat immerhin die letzten vier Jahre Ujes Leben bestimmt. Wir finden, das Konzept geht auf und würden jederzeit wieder auf einen leckeren Kaffee kommen!
Einen kleinen Raum zu schaffen, wo sich die Leute wohlfühlen und wo miteinander geredet werden kann, das war unser Ziel.
Uje von Ujote Espresso