Ja, es gibt sie noch – die Bilderbuch-Bäckerei, in der es morgens nach frischem Brot duftet und der Bäcker schlafen geht, sobald die ersten Kunden ihre Brötchen für das Frühstück kaufen. Im beschaulichen Stadtteil Fuhlsbüttel haben wir eine wahre Perle entdeckt: das Café Luise. Hier werden die Leckereien noch in mühevoller Handarbeit zubereitet und gebacken – und das schmeckt man!
Das Geheimnis für gutes Brot? Man muss den Dingen wieder Zeit geben und reine Zutaten verwenden.
Bäckermeister Heiko Fehrs
Beim Betreten der Bäckerei werden unsere Augen sofort groß: Das Angebot reicht von Walnussbrot über Brandenburger Pratzen und Langschläferbrot bis hin zu dänischem Senfbrot – Besitzer und Bäckermeister Heiko Fehrs bietet außergewöhnliche Brotsorten an und setzt auf echte Handarbeit. Denn, so erzählt er uns, gutes Brot braucht seine Zeit. Wie lange es wohl dauert bis ein Baguettebrötchen in der Auslage liegt? Länger als gedacht. Zuerst wird der Vorteig zubereitet, am nächsten Tag der Hauptteig, dann wird alles mit der Hand geknetet, geformt und gebacken – nach zwei bis drei Tagen ist euer Marmeladenbrötchen zum Frühstück fertig!
Auch Schwarzbrot wird in dieser Bäckerei nicht schnell, schnell gemacht – das Rezept ist zwar einfach, dennoch steckt viel Arbeit darin. Die Körner müssen gekocht oder zum Quellen in Wasser eingelegt werden, damit sie im Brot angenehm weich schmecken, der Sauerteig wird angesetzt, danach wird der Teig zwei Stunden lang mit einer speziellen Knetmaschine geknetet, zum Schluss kommen die Brote zwei Stunden lang in den Ofen. Eine tagesfüllende Aufgabe!
Für Heiko Fehrs ist der Bäckerberuf perfekt – er ist nämlich Frühaufsteher! Ansonsten liebt er es, sich immer wieder kreativ austoben zu können, sei es beim Kreieren neuer Brotsorten oder beim Modellieren und Backen von Hochzeits- oder – ganz aktuell – Einschulungstorten. Dank Google & Co weiß er mittlerweile zum Glück, welche Vorstellungen der Auftraggeber hat, das macht die Zubereitung einfacher. Schließlich ist Rosa nicht gleich Rosa! Für reine Modellierungskunst ohne Geschmack ist er allerdings nicht zu haben, denn zuallererst muss es schmecken. Für Schokoliebhaber verwendet er bei seinen Torten zum Beispiel nur beste französische Schokolade, gute Sahne und Butter. Auch das Rezept für seine Erdbeertorten ist einfach: Erdbeeren pürieren, unter die Sahne rühren, Gelatine dazugeben – fertig!
An der Rumkugel erkennt man, ob der Bäcker gut ist – das sind nämlich die Backreste.
Bäckermeister Heiko Fehrs
Seit 2008 hat Fuhlsbüttel sein Backparadies – und es läuft und läuft und läuft! Am Wochenende reicht die Warteschlange bis auf die Straße, schließlich möchte jeder solche Frühstücksbrötchen. Heiko Fehrs und sein Team rüsten deshalb stetig nach: 2010 kam das Café Die gute Stube dazu, dort könnt ihr die Leckereien von morgens bis abends in gemütlicher Atmosphäre genießen. Neben herzhaften Frühstücksplatten – natürlich mit hauseigenen Backwaren –, Pancakes und Franzbrötchen gibt es Suppen, Quiches und Salate zum Mittagstisch.
Nachmittags seid ihr dann im süßen Schlaraffenland: Buchweizen-Preiselbeertorte, Rumkugeln, Erdbeerschnitten, Pflaumenkuchen oder die klassische Schwarzwälder Kirschtorte, das Angebot ändert sich jeden Tag. Die Klassiker haben immer ein besonderes Extra – schließlich soll es im Café Luise stets ein bisschen anders und besser schmecken. Dazu bekommt ihr besten Kaffee aus der Hamburger Rösterei Mr. Hoban’s.