Der Jenischpark ist eine wahre Oase der Ruhe! Kaum ein Ort in Hamburg ist so natürlich, so weitläufig und so entspannend. Zwischen Wiesen und Wäldern könnte man hier glatt vergessen, dass man sich in einer Millionenmetropole befindet. Kommt mit auf einen kleinen Streifzug durch ein großes Paradies!
Der Jenischpark im Westen der Stadt zählt nicht umsonst zu den schönsten Landschaftsparks in Hamburg. Alte Ahorn-, Kastanien- und Eichenbäume sorgen dafür, dass man ihn auch heimlich die „Grüne Perle an der Elbe“ nennt. Und tatsächlich: Im Sommer grünt und blüht es hier, so weit das Auge reicht. Doch gerade im Winter verzaubert uns die Anlage ganz besonders, wenn alles unter einer kleinen Haube Schnee verborgen ist und so ruhig da liegt. Das riesige Areal ist heute der älteste Englische Garten Hamburgs und ein beliebtes Ausflugsziel für Zwei- und Vierbeiner.
Das Herzstück des Parks, das Jenisch Haus, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als Landsitz des Hamburger Bausenators Martin Johan Jenisch d. J. erbaut. Hier hat die Familie Jenisch hohen Besuch empfangen: Gäste wie König Christian VIII. von Dänemark oder Kaiser Wilhelm II. waren schon da. Heute ist das Jenisch Haus ein Museum und zeigt großbürgerliche Wohnkultur sowie Sonderausstellungen zu Kunst, Architektur und Gartenkultur.
Gleich nebenan steht das Ernst Barlach Haus – das älteste private Kunstmuseum in Norddeutschland, gegründet von Hermann F. Reemtsma. Es zeigt die wichtigsten Werke des expressionistischen Bildhauers, Zeichners und Schriftsstellers Ernst Barlach (1870-1938). Der eingeschossige weiße Kubus von dem Architekten Werner Kallmorgen ist aber auch schon von außen eine echte Sehenswürdigkeit.
Wusstet ihr, dass an der Weggabelung im Westen des Parks der mit 150 Jahren älteste Ginko Hamburgs steht?
Neben jahrhundertealter Baumpracht könnt ihr im Jenischpark auch tropische und subtropische Pflanzen bestaunen. In dem Gewächshaus, das täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet und sogar for free ist, hat schon Martin Johan Jenisch im Jahr 1833 Pflanzen kultiviert – 875 Orchideen soll seine Sammlung umfasst haben. Ganz so viele Arten gibt es zwar heute nicht mehr, ein Besuch lohnt sich aber allemal! – Aufgrund von Corona können die Öffnungszeiten abweichen. Informiert euch also am besten vor eurem Besuch über die aktuellen Öffnungszeiten.
Was für ein Blick! Die sogenannte „Eierhütte“ wurde von dem vermögenden Kaufmann und Landwirt Caspar Voght um 1790 erbaut und hat ihren Namen wegen der ovalen Fenster erhalten. Der adelige Lebenskünstler Voght nutzte diesen magischen Ort im Quartett mit drei Damen zum Austausch, Philosophieren über Dichtung und Poesie. „Quieti et Amicis“ lautet die Inschrift am Giebel: „Der Muße und den Freunden.“ Kein Wunder, dass einen bei dieser Panoramasicht, die bis an die Elbe reicht, die Muße packt!
Hügelige Wiesen, jede Menge Wanderwege und endlose Weiten laden hier ein, den ganzen lieben langen Tag zum Spazierengehen ein. Oder zum dastehen und die frische Luft und Ruhe genießen!