Mit Fotografin Uta Gleiser Einfach mal machen! #2

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In unserer neuen Serie „Einfach mal machen!“ stellen wir gemeinsam mit der Hamburger Volksbank Gründer und Unternehmer aus unserer Stadt vor, die ihren ganz eigenen Weg gegangen sind. Wir sprechen über die Ups und Downs, Wünsche, Ziele und Erwartungen und über das, was wirklich zählt.

Hamburger Volksbank

„Ihr seid das Volk. Wir eure Bank“: Das ist der neue Leitspruch der Hamburger Volksbank. Die genossenschaftliche Bank kennt und liebt Hamburg – und vor allem die Hamburger:innen und will sie mit intensiver und persönlicher Beratung unterstützen.

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Where the magic happens

Hey Uta!

Es ist Sommer. Und zwar sowas von. Die Sonne knallt vom Himmel, das Thermometer explodiert fast und ich komme mit hochrotem Kopf in der Budapester Straße an. Dort liegt das Büro von Uta Gleiser, die sich vor ein paar Jahren als freie Fotografin selbstständig gemacht hat. Wobei Büro eigentlich das falsche Wort ist – vielmehr sieht es hier aus wie in einer kreativen Künstlerwerkstatt. An den Wänden lehnen alte Bretter vom Flohmarkt, auf der Fensterbank liegt Silberbesteck aus Omas Zeiten und im Regal steht tausenderlei Porzellan. Was macht sie wohl mit all dem Kram? „Zum Beispiel eine Fotostrecke über Tortellini shooten“, klärt Uta mich auf. Dann wird ihr 20 Quadratmeter großes Reich zum Studio, in dem gekocht, gestylt und geknipst wird. Ok wow – sie ist wirklich eine echte Powerfrau!

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Viele hübsche Kleinigkeiten
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Bretter ohne Ende
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Utas Flohmart-Schätze!

Mit 16 war klar: Das ist es!

Während ich noch ganz baff von diesem untypischen „Büro“ bin, beginnt Uta zu erzählen. Davon, wie sie mit 16 in ihrer Heimat Hessen ein Praktikum bei einem Fotografen gemacht hat. So einer, wie ihn jede Kleinstadt hat. „Aber kein kitschiger, sondern echt ein richtig guter“, schwärmt Uta von dem Laden, der bei ihr die Liebe zur Fotografie geweckt hat. Obwohl sie sofort Feuer und Flamme war, kam sie erst auf Umwegen zum Fotografie-Studium. Der Haushaltswaren-Laden der Eltern, in dem sie ihren kranken Vater vertreten musste, kam zum Beispiel dazwischen. Oder die Hamburger Hochschule, bei der die Anwärterschlange so lang war, dass sie nicht rein kam. 

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Jede Menge fotogene Accessoires!

The American Dream

Aber Uta gab nicht auf. „Wenn ich hier keinen Platz bekomme, dann geh ich eben woanders hin“, dachte sie sich und flog als Au-Pair in die USA. Vor Ort konnte sie dann ein Studentenvisum und einen Platz an der Uni in St. Louis klarmachen. Sehr schlau!

Typisch „American Dream“ hat sie tagsüber geputzt, um sich das Studium überhaupt finanzieren zu können. Für die Abschlussprüfung hat die Kohle leider nicht gereicht, aber das war egal. Während der drei Jahre hat sie nämlich auch noch ein Praktikum bei einem renommierten Fotografen gemacht und so genug gelernt, um zurück nach Good Old Germany zu kommen.

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Hier wird gewerkelt!

Ab nach Hamburg!

Next Stop: Hamburg. Aus Liebe zur Stadt hat sie das Online-Magazin hamburgstories.de gestartet, auf dem sie große und kleine Geschichten aus der Hansestadt erzählt. Sie porträtiert Hamburger:innen und ihre Cafés, Läden und Projekte, arbeitet im Verkauf und in der Gastro und fotografiert nebenberuflich – bis sie irgendwann merkt: „Das reicht mir noch nicht. Ich will nicht nur irgendwie nebenbei fotografieren, sondern richtig.“

Aber das sagt sich so leicht, schließlich braucht man erstmal ordentliches Equipment. Eine professionelle Kamera, eine Back-Up-Kamera, einen neuen Rechner und und und. Kurz: Kohle. 

Geheimtipp Hamburg Uta Gleiser HamVoBa Collage 3 – ©Uta Gleiser
Was für tolle Food-Fotos!
© Uta Gleiser

Wieso kneife ich nicht einfach mal die Arschbacken zusammen und springe?

Uta Gleiser über den Schritt, sich selbständig zu machen

Geheimtipp Hamburg Uta Gleiser HamVoBa Collage 1 – ©Uta Gleiser
Die Ergebnisse von Utas kulinarischen Reisen
© Uta Gleiser

Und los!

Über eine Freundin lernt Uta Stefanie Beutner von der Hamburger Volksbank kennen. Die kümmert sich dort um Start-ups und weiß alles über Businesspläne, Finanzierung und Selbstständigkeit. Die beiden sind sofort auf einer Wellenlänge und ein paar Termine später weiß auch Uta über all diese Dinge Bescheid: „Stefanie Beutner hat mir in dieser Zeit wirklich wahnsinnig geholfen und so hab ich mich irgendwann hingesetzt und einfach angefangen“.

Mit dem Kredit in der Tasche ist sie zum Bahnhof marschiert, hat sich Zeitschriften gekauft, Redaktionen angeschrieben und Aufträge an Land gezogen. Für Food, Restaurants, Interior und sogar Reisen. Denn durch hamburgstories hat sie gelernt, wie man mit Fotos spannende Geschichten erzählt. Bei Reportagen geht Uta das Herz auf, das merke ich auch, als sie von ihrem letzten Trip nach Portugal erzählt. „Da bin ich morgens im Dunkeln und bei wildestem Wellengang mit Octopus-Fischern aufs Meer raus gefahren – eine Welt, die ich ohne meinen Beruf nie kennengelernt hätte“.

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Ob da wohl jemand auf Magazine steht?

Happily ever after

Heute, 3,5 Jahre später, sitzt sie strahlend an ihrem Schreibtisch und blickt auf einen dicken Stapel Magazine, die ihre Bilder und Fotostrecken abgedruckt haben. Sie hat schon für BarillaHamburg Tourismus und Foodboom fotografiert und mit der Hygge, der Flow und sogar der Feinschmecker zusammengearbeitet. Spätestens als ich durch Utas Mappe blättere und ihre Fotos bewundere, ist klar: Fotografie und sie – das ist eine echte Lovestory.