Freunde der gesattelten Drahtesel! Ihr wollt mit euren treuen Radgefährten mal richtig raus, wisst aber nicht, ob ihr lieber um die Alster oder kurz zum Kiosk wollt? Keines von beiden. Wir haben hier sieben Radtouren für euch, die euch mal auf ganz andere Wege bringen. Auf die Räder, fertig, los!
Jede der sieben Radtouren beschreiben wir euch mit ihren schönsten Facetten und Ecken. Geordnet sind unsere Tipps nach der Kilometerzahl – wir steigern uns also in der Sportlichkeit. Wenn ihr nicht regelmäßig fahrt, solltet ihr mit einer leichteren Tour anfangen und euch mit jedem Mal steigern.
Kette geölt? Reifen aufgepumpt? Bremsen geprüft? Dann kann es ja los gehen!
Fangen wir mal klein mit den besagten 17 km an, die ihr gemütlich mit eurem Zweirad zur Strecke bringen könnt. Es geht in den hohen Nord-Osten der Stadt in das zweitgrößte Naturschutzgebiet Hamburgs – den Duvenstedter Brook. Hier führt ein Radrundweg durch erholsame Wald-, Moor- und Heidelandschaften vorbei an Teichen, Kranich-Balztänzen und anderen tierischen Highlights. Ja, richtig gelesen – der Duvenstedter Brook ist bekannt für seine überaus vielfältige Flora und Fauna und bietet sich daher auch ganz prima als Safaritour an. In das Reisegepäck für Tierfans und Hobby-Ornithologen gehört also auch ein Fernglas!
Viele Infotafeln und überdachte Beobachtungsstationen laden dazu ein, sich aktiv mit der Natur auseinanderzusetzen, zu beobachten und das ein oder andere noch zu lernen. Am Duvenstedter Triftweg findet ihr das Naturschutz-Informationshaus mit einer kleinen Ausstellung. Besonders schön ist auch der Mühlenteich, über den ihr geführt werdet.
Die Radtour durch den Duvenstedter Brook eignet sich besonders für gemütliche Sonntagsfahrradfahrer, die gern auch mal vom Rad steigen, um ihre Neugier zu stillen und den Ausblick zu genießen.
Die Strecke ist 17 km lang und bietet sich gut für Anfänger an.
Euch fällt im Büro die Decke auf den Kopf und die Wände kommen immer näher? Klarer Fall: Ihr braucht Platz und Luft zum Atmen. Und wo ist davon mehr zu finden als im Alten Land? Wir haben hier für euch die perfekte Route von bewegenden 20 km, bei der ihr dem ganzen Stress mal davonradeln könnt. Die Tour startet ihr mit einer lustigen Bootsfahrt nach Finkenwerder. Von da gehts vorbei am Airbus-Gelände ins Alte Land hinein. Ihr fahrt mit weiten Obstfeldern zur Linken und dem Deich zur Rechten in Richtung Cranz. Wer will, schiebt sein Rad auf den Deich und genießt dort oben die Fahrt bei noch bessere Sicht auf Elbe und Felder. Dort, wo die Este in die Elbe mündet, biegt ihr ab und fahrt am Ostufer der Este entlang landeinwärts Richtung Buxtehude. Dieser Abschnitt wird mit dem Anblick schöner Obstgärten und Bauernhäuser belohnt, die euch kurz ins Grübeln lassen kommen, ob ihr nicht doch irgendwann aufs Land ziehen wollt. Die Tour endet bei S-Neugraben, wo die Bahn euch müde geradelten, aber hoffentlich erholten Drahtesel-Helden sicher nach Hause bringt.
Plattes Land, süße Flüsschen, sattgrüne Obstfelder, lange Deiche und entzückende Cafés in schnuckeligen Dörfern. Hier könnt ihr euch bei einem Stück Apfelkuchen und ’nem Pott Kaffee stärken!
Alle, die ein wenig Entschleunigung und sportliche Betätigung gleichermaßen nötig haben.
Die Strecke ist circa 20 Km lang.
Im Süden Hamburgs beginnt die Fischbeker Heide, die wahrscheinlich zu den schönsten grünen (im Sommer auch lila) Ecken der Stadt gehört. Das Heidegebiet zieht sich von Neugraben bis ganz nach Buchholz. Wir schicken euch durch diese verwunschene Landschaft auf eine sportliche Tour von runden 30 Km. Start ist S-Neugraben. Von da gehts über den Fischbeker Heideweg zum Infohaus „Schafstall“, wo ihr kurz noch mal beim Betrachten von Tierpräparaten Luft holen könnt. Von da aus führen euch Radler-Hinweisschilder auf den archäologischen Wanderpfad (Schon mal Hügelgräber gesehen? Jetzt schon!), den ihr 10 km bis zur Rosengartenstraße, die ihr überquert und kurz rechts an der Straße entlang fahrt, vorbei am Restaurant Waldschänke in der Straße Boitzhoop, die bis zur alten Försterei führt. Hier biegt ihr links in den Wald hinein und folgt so einigen Kilometern dem ausgeschilderten Weg durch den Stuvenwald. Zur Orientierung: Auf halber Strecke werdet ihr die A1 überqueren. Ziel des Ausritts auf euren Drahteseln ist Buchholz (bis zum Ende ausgeschildert), wo euch die Regionalbahn wieder nach Hamburg bringt.
Heidschnucken, lilane Heidefelder, Kiefernduft und weit und Breit kein Auto. Das Natur-Infohäuschen „Schafstall“ ist auf jeden Fall einen kurzen Besuch wert! Tipp: Vom Weg abkommen lohnt sich hier fast, dann die Landschaft ist unfassbar schön und durch die ganze Heide schlängeln sich kleine Pfade, die ihr entlang pesen könnt.
Naturfreunde mit recht guter Kondition und im besten Fall mit einem Mountainbike, denn es geht viel über Stock und Stein!
Die Strecke ist circa 30 Km lang.
Scheinbar endlose Kilometer durch eine von Gräben und Flüsschen durchzogene Landschaft, auf Deichen Slalom um blökende Schäfchen fahren und dabei dem Strom der Elbe Richtung Nordsee folgen, klingt in euren Ohren wie Musik? Dann kommt diese 35km-Rundraddtour durch das Naturschutzgebiet Haseldorfer Marsch für euch wie gerufen. Start ist das Schulauer Fährhaus (Willkomm Höft) in Wedel. Von hier geht’s über den Strandweg auf die Deichstraße. Ihr folgt dem Verlauf stromaufwärts vorbei an den ersten Schäfchen und dem Gasthaus und Schäferei Fährmannssand (na, schon hungrig?) immer weiter, bis rechts der Kreuzdeich auftaucht und ihr wieder landeinwärts radelt. Auf dem Rückweg nach Wedel passiert ihr die kleinen Örtchen Haselau, Haseldorf und über den Hetlinger Deich nach Hetlingen, der letzte Abschnitt zurück nach Wedel führt euch durch die Wedeler Marsch.
Wem Slalom um Schafe noch nicht Highlights genug sind, dem sei gesagt, dass auch die Landschaft einmalig schön und die besonders die Vogelwelt sehr vielfältig ist. Ihr findet auf dem Weg NABU-Stationen und einige Lokale, in denen ihr euch aufpäppeln könnt.
Wahre Freunde des Nordens und einer Frischen Brise mit einigermaßen Kraft in den Beinen und Geduld für Schafe, die sich einem eventuell auf dem Deich in den Weg stellen könnten.
Die Strecke ist circa 35 Km lang.
So ihr Sportflitzer, hier haben wir jetzt eine 42 Km-Strecke für euch, auf der ihr beweisen könnt, was in euren Beinen und Speichen steckt! Startpunkt ist der Bahnhof Bergedorf. Von hier geht’s durch die idyllischen Vier- und Marschlande, Deutschlands größten Gemüse- und Blumengarten. Ihr werdet über Deiche fahren, die Dörfer Curslack, Neuengamme und Altengamme durchqueren und die Elbe an euch vorbeirauschen lassen.
Die erste wohlverdiente Pause macht ihr im geschichtsträchtigen Zollenspieker Fährhaus, wo ihr euch im Biergarten bei prächtigem Elbblick für den weiteren Verlauf der Strecke aufpäppeln könnt. Mit Stärkung im Bauch für Muskeln und Sportgeist geht’s weiter durch das Naturschutzgebiet Kirchwerder Wiesen nach Fünfhausen. Auf diesem Radweg könnt ihr nicht nur das Rauschen eurer Räder genießen, sondern auch einen herrlichen Blick auf Flora und Fauna. Über den Reitdeich gelangt ihr dann in das Naturschutzgebiet Die Reit an die Dove-Elbe. Ihr habt jetzt eine ordentliche Abkühlung nötig? Die Dove-Elbe eignet sich dafür mehr als gut! Von hier folgt ihr der Karte bis zur Station Mittlerer Landweg.
Blumenfelder, Pferde, Deiche und am Ende ’ne Runde plantschen in der Dove-Elbe!
Land-Liebhaber mit sportlichen Ambitionen.
Die Strecke ist circa 42 Km lang.
Zugegeben – diese 50-km-Strecke ist nicht in Hamburg, führt aber an der Elbmündung lang, was uns den Hamburg-Bezug nicht ganz nimmt. Und zwar gehts hoch in den Norden, wo die Elbe die Nordsee küsst und ihr euch in der Natur wunderbar erholen und verausgaben könnt. Um hinzukommen nehmt ihr den RB61 ab Altona nach Wischhafen. Von hier geht’s am Wasser entlang in Richtung Freiburg (ist ein Stadtbummel wert, wer bummeln möchte!). Die nächsten 22 km führen euch über den Elbradweg durch völlig zivilisationsfreies, aber naturreiches Terrain. Ihr folgt dem Radweg bis zum Ufer der Oste. Hier liegt zwischen Watt und Wiesen auf einer Halbinsel das Natureum Niederelbe, dem ihr einen Besuch abstatten könnt! Nach dieser informativen und schönen Erholungspause geht’s von Hörne über Balje am Elbdeich entlang nach Krummdeichen, wo ihr rechts nach Kamp abbiegt und auf dem Obstmarschenweg nach Freiburg entlangradelt. Ab Freiburg gibt es mehrere Wege zurück nach Wischhafen – entweder wie ihr gekommen seid oder durchs Binnenland über Landesbrück und Hollerdeich.
Das Natureum Niederelbe ist definitiv ein Highlight auf der Tour (Öffnungszeiten beachten), in dessen Bistro ihr euch auch stärken könnt.
50 km sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen – daher ist die Strecke für die fitten Sporthasen unter euch gedacht, die auch die An- und Abreise mit dem Zug nicht scheuen. Nehmt euch für den ersten Teil der Strecke Proviant mit!
Die Strecke ist circa 50 Km lang.
Und schon sind wir bei der letzten Strecke angekommen, die mit etwa 53 Km die längste von allen ist. Es geht in Niendorf Nord los. Am besten fahrt ihr dort mit der U2 hin und steigt an der gleichnamigen Haltestelle mit eurem Drahtesel aus. Von hier aus könnt ihr durch die herrlich grüne Gegend fahren, vorbei am Ernst Mittelbach Ring und weiter Richtung Magaretha-Rothe-Weg. Ab hier einfach immer dem Weg bis zum Gut Wulfsmühle folgen, denn eine kurze Pause lohnt sich! Nach einem kleinen Snack geht es weiter zum Himmelmoor über die Quickborner Straße und anschließend dem Himmelmoorweg bis zu Am Hörn ohne abzubiegen. Erklärt sich von selber, oder? In traumhafter Natur könnt ihr hier kurz verschnaufen, denn danach geht es weiter auf dem Am Hörn an der Bisbek entlang. Nach einigen Minuten folgt ihr aber nicht weiter dem Fluss, sondern dem Weg Am Rosenhof. Über die Hochsmoorheide folgt ihr dann dem Steindamm und fahrt über verschiedene kleine Straßen bis hin zum Rantzauer See in Barmstedt. Hier findet ihr auch ein kleines Gasthaus, in dem ihr euch erneut stärken könnt, bevor es wieder zurückgeht!
Ein großes Highlight ist auf jeden Fall das Himmelmoor. Mit seinen vielen Pflanzen und Farben könnt ihr zwischen eurer Tour mal die Füße hochlegen, entspannen und den Alltag vergessen. Auch die kleinen Gasthäuser laden gerade dazu ein, einfach für ein paar Stunden zu verweilen und sich den Bauch vollzuschlagen.
Um diese Strecke zu fahren, solltet ihr auf jeden Fall ein wenig Erfahrung und schon die ein oder andere Tour erfolgreich hinter euch gebracht haben. Viel Erfolg!
Diese Strecke ist mit 53 km die längste unserer Fahrrad-Touren!