Aller guten Dinge sind drei – im Fall von Drilling bedeutet das, an einem Ort Café, Bar und Destillerie zu einer gelungenen Einheit zusammenzuführen. clockers Inhaber Thorsten hat in der Alten Marzipanfabrik in Bahrenfeld einen Wohlfühlort im hippen Retro Style geschaffen, dessen Türen für euch von morgens bis in die tiefen Nachtstunden geöffnet sind.
Egal ob für Hamburger Gin-Experten oder Bar-Liebhaber, an der clockers Bar führt kein Weg vorbei. Zumindest wenn man weiß, wo sich die wenigen Quadratmeter zum Genuss bester Trinkkultur verbergen. Doch selbst wenn fast nur Kenner den Weg in die kleine Bar finden, sind die Räumlichkeiten bei dieser geballten Drink-Expertise schnell zu klein geworden.
Thorsten, Besitzer des clockers, hat deshalb schon lange von einer zweiten Location geträumt. Als ihm die Räumlichkeiten in der Alten Marzipanfabrik in Bahrenfeld vorgeschlagen wurden, war er sofort Feuer und Flamme. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert war zur Zeit des Baus die weltgrößte Dampf-Marzipanfabrik, bevor Drilling hier einzog, standen dort gewissermaßen nur noch die roten Backsteinwände.
Dabei sollte das Drilling kein Abklatsch der clockers Bar werden, vielmehr eine Ergänzung und mit was bietet sich das mehr an als mit einem spannenden Destillerie-Konzept? Der clockers Gin soll nämlich Zuwachs bekommen, aber dazu später mehr.
Der Tag im Drilling beginnt um 7.30 Uhr. Dann werden die Türen für die ersten Gäste geöffnet, die sich hier morgens ihren Kaffee und ein Croissant rausholen. Danach folgen die Besucher, die sich gerne ein wenig mehr Zeit nehmen, um die Morgen-, Mittag- oder Nachmittag-Kaffee richtig zu genießen, zu dem bei Drilling neben herrlichen Backwaren außerdem Müsli, frische Salate oder Sandwiches aus der hauseigenen Küche serviert werden.
Nachdem man am Café-Tresen, der sich direkt neben der Eingangstür befindet, bestellt und sich mit seinem Flat White in einem der Sessel niedergelassen hat, bemerkt man erst die umwerfende Größe des Raumes. Große Perserteppiche dämpfen die Schritte, die moosgrüne Deckenfarbe, offene Backsteinwände und Holzverkleidungen sorgen dafür, dass der Raum trotz hoher Wände in keinem Fall ungemütlich wirkt.
Trotz neu gewonnener Kaffee-Expertise, bleibt der Tresen das Zentrum der Bar. Hier ist ganz klar die Handschrift des clockers erkennbar. Die Stahlplatten der Rückwand sind mit Moos bewachsen und der clockers Gin wird besonders präsentiert. Die aus einem Stück Eichenholz gefertigte Theke lädt ab 17 Uhr zum Platz nehmen ein.
Hinter der Bar stehen im Drilling bekannte Gesichter aus dem clockers. Die Barkeeper genießen die Abwechslung zwischen beiden Locations. Obwohl wir ihnen blind vertrauen würden, werfen wir heute einen Blick in die Karte. Das Bar-Team hat seine Signature Dishes darin verewigt. Anders als im clockers werden im Drilling auch Snacks zum Drink angeboten: Pochiertes Ei mit Steinpilz-Espuma und Serrano Chip, Burata mit Tomatenpesto und Honigöl, Crumble mit Mango, Tonka und Kokos sowie Schweinebauch mit Nori und Rettich. Abgefahren!
Mit Thorsten werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des gewöhnlichen Bar-Betriebes. In einem zweiten Raum steht die erste clockers Destillieranlage. In der hauseigenen Brennerei darf zukünftig nicht nur Gin destilliert werden, sondern auch neue, spannende Spirituosen. Ein Brand mit Äpfeln aus dem Alten Land? Thorsten und sein Spirit-Team haben nicht nur tolle Apfelbrand-Ideen, sondern arbeiten bereits an Whiskey und Rum Rezepturen. Da vor allem bei Whiskey eine Lagerungszeit von drei Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist, müssen wir uns wohl noch ein wenig gedulden.
Bei einem berühmten clockers Tasting, das sich in Zukunft dann natürlich auch nicht mehr ausschließlich um Gin drehen soll, dürft ihr nun auch einen Blick hinter die Bar des Drilling werfen. Diese finden nämlich an einer langen Holztafel neben dem großen Kupferkessel statt.
Während uns Thorsten durch die Räume und über das Gelände führt, verfällt er immer mehr in leidenschaftliche Schwärmerei. Er erzählt von seinen Plänen für Drilling und das Potential des Areals rund um die Marzipanfabrik, auf dem sich nach und nach immer mehr Hamburger Unternehmen dazugesellen. Wir sind gespannt, was sich dort noch alles tun wird und freuen uns auf den ersten Apfelbrand aus dem Drilling.