Wer sich in Wandsbek, Eilbek oder Tonndorf nach ein paar Bäumen und frischer Luft sehnt, der hat mit Sicherheit sofort einen Park im Kopf – den Eichtalpark. Denn hier kann man entlang der Wandse ganz wunderbar ein Stück Natur genießen und findet zwischen Skulpturen & über 1.000 Pflanzenarten mit Sicherheit ein bisschen Ruhe.
Wer hätte gedacht, dass die Region um den Eichtalpark im 18. Jahrhundert vor allem Gerbereien, Lederfabriken und Ziegeleien als Heimat diente. Und tatsächlich liegt in diesem Gewerbe auch der Ursprung des Eichtalparks. Denn die Rinde und das Laub von Eichen liefert die nötigen Gerbstoffe, die für die Produktion von Leder notwendig sind. Deshalb ließ Lucas Lütkens, der damals ein erfolgreicher Geschäftsmann Hamburgs und Besitzer einer Lederfabrik war, 1830 auf seinem Grundstück viele Eichen pflanzen. 40 Jahre später wandelte sein Enkel Caspar Oscar Lütkens dieses Tal aus Eichen in einen Park um den heutigen Eichtalpark. Super Idee Caspar! Wer sich mit Botanik auskennt, kann heute immer noch zehn unterschiedliche Eichenarten auf dem Parkgelände finden. Darunter die libanesische Eiche, die Färber- und die Weideneiche.
Heute hat der Park glücklicherweise nichts mehr mit Arbeit zu tun, sondern dient einzig und allein dazu, mal so richtig die Seele baumeln zu lassen. Im Sommer kann man hier ganz hervorragend Radfahren oder einfach auf den Wiesen die Sonne genießen und grillen. Im Winter lichtet sich das satte Grün und mit etwas Glück bekommt der langgestreckte Park eine weiße Haube Schnee. Wir lieben es, uns irgendwo einen heißen Kaffee zu holen und mit unserem Handwärmer ein bisschen die Wege entlang zu schlendern.
Wer von der Ahrensburger Straße kommt, sollte auf jeden Fall einen Blick auf das Eingangsbauwerk werfen, dass bereits 1927 errichtet wurde. Und wenn ihr dann am Restaurant „Zum Eichtalpark“ vorbeikommt, solltet ihr kurz andächtig innehalten. Denn an dieser Stelle befindet sich bereits seit 1336 ein Bauwerk! Ist das zu fassen? Früher war das Gebäude eine Wassermühle, die damals als „Lohmühle“ auch noch von Lütkens für die Lederfabrik genutzt wurde. Dabei diente sie dem Mahlen der Lohe, also der Rinde, dem Holz und Laub der Bäume.
Ein Spaziergang durch den Park lässt sich ganz hervorragend mit einem Abstecher in den botanischen Sondergarten verbinden, der sich an das Parkgelände anschließt. Ursprünglich 1923 als Schulgarten gegründet, wurde in dem Garten während des Zweiten Weltkriegs Gemüse für die hungernde Bevölkerung angebaut. Heute werden hier ganze 1.000 Pflanzenarten in Garten und Gewächshaus ausgestellt. Der Eintritt ist frei, doch wenn ihr das Gewächshaus besuchen wollt, informiert euch auf jeden Fall über die aktuellen Öffnungszeiten.
Vergangenen Winter wurde entschieden, dass der Eichtalpark an die Veränderungen des Klimawandels angepasst werden soll, um unsere schöne Stadt mit noch mehr Frischluft zu versorgen. Ihr könnt euch also auf noch mehr Grün- und Wasserflächen freuen und worüber wir besonders happy sind, mehrere Blühwiesen, die bedrohten Bienen- und Insektenarten ein Zuhause liefern sollen! Yeah!
Ob Eltern, Kind oder Hund. Hier findet jeder etwas Auslauf.
Die meisten Spazierwege, vor allem der Hauptweg, der sich schlangenförmig durch den gesamten Park zieht, sind über lange Strecken mit Gehhilfen und auch mit dem Rollstuhl zu bewältigen. Der Untergrund besteht zum größten Teil aus befestigtem Sand.