Pfeifenbauer
Wir müssen es uns eingestehen: Eine gewisse Seemannsromantik qualmt uns bei Pfeifenrauchen durchaus in die Nase. Was lange Zeit als Passion gediegener, älterer Herren galt, ist heute nicht bloß ein Relikt aus der Haushaltsauflösung des Großvaters. Pfeifenrauchen ist ziemlich knorke – das befindet auch Kai Gaeth, der Pfeifenbauer von Ottensen. In seiner kleinen Werkstatt, in einem Hinterhof der lautstarken Mörkenstraße, fertigt der gelernte Tischler Tabakpfeifen von Hand und hat damit vor knapp zwei Jahren seine Leidenschaft zum Nebenberuf gemacht.
Handwerklern tut er ohne Drehbank, sondern mit Feile und Hobel. Das dauert zwar länger, entlohnt ihn jedoch mit dem direkten Kontakt zum Holz, den er liebt. Kai fertigt echte Liebhaberstücke, wie sie sonst nur in den schmauchigen Träumen der Hamburger Pfeifenverehrer vorkommen. Die hohe Qualität seiner Pfeifen ist das Ergebnis harter Arbeit. Vom Rohling bis zum fertigen Meisterwerk verbringt er gut und gerne anderthalb Tage in seiner Werkstatt. Nach diesen Anstrengungen testet er seine Unikate selbst gerne mal zu einem Glas Rotwein. Verdient hat er sich das allemal.