In Eimsbüttel warten herrliche Mittelmeer-Vibes! Im Parea werden traditionelle griechische Gerichte modern interpretiert – meterhohe Fleischberge sucht ihr hier also vergeblich. Zwischen Mezedes und hellenischem Wein taucht ihr direkt ab in die Ägäis. Guten Appetit!
Griechisches Essen ist im Volksmund eher für große Fleischberge bekannt. Was viele jedoch nicht wissen: Gyros und Co. sind im Land der Götter eher Imbiss-Speisen. Die Mittelmeerküche wird bestimmt von kleinen Häppchen und großer Geschmacksvielfalt. So auch das Parea! Bei griechischen Tapas haben uns die beiden Besitzer Wassili und sein Vater Christos nicht nur die hellenischen Spezialitäten schmackhaft gemacht, sondern auch einiges über die Esskultur ihrer Heimat erzählt.
Wassili hat eigentlich BWL studiert und nebenbei in Hamburger Bars gearbeitet. Dass er irgendwann ein Restaurant eröffnet, lag ihm aber schon in der Wiege. Denn sein Vater hat selbst 10 Jahre lang ein griechisches Lokal geführt und den zeitintensiven Laden dann aus Liebe zur Familie aufgegeben. „Ich wollte nicht, dass meine Kleinen denken, ich wäre nur der Onkel“, erzählt Christos. Weil Wassili aber immer sehr an Papas Laden hing, sicherte er sich vor der Schließung noch das ein oder andere Erinnerungsstück – zum Beispiel Teile der heutigen Bar.
Wassillios möchte seinen Gästen nicht nur die traditionelle Mittelmeerküche näher bringen, er interpretiert sie auch hier und da neu. Statt Gyros gibt’s hier also griechische Tapas – die „Mezedes“. Das sind kleine mediterrane Vorspeisen, die mit viel Liebe zum Detail angerichtet und mit Freunden geteilt werden. Zugegeben: Sie sehen so toll aus, dass man sie am liebsten für sich allein haben will!
Auf eine griechische Tradition wird aber auch im Parea nicht verzichtet: Wein! Und so serviert Wassili zu seinen Tapas am liebsten hellenischen Weißwein.
Die Mittelmeerküche lebt von Oliven, Auberginen, Feta und Co. Und weil all das eben am besten schmeckt, wenn es auch direkt aus Griechenland kommt, importiert Wassili viele Zutaten aus seiner Heimat. Wir probieren uns durch Kaviar-Creme, Olivenpaste und würzigen griechischen Käse, bevor es mit Baby-Calamari und geschmortes Rind nach Familienrezept endgültig in den Olymp des Geschmacks geht!
Warum das alles so lecker ist? Ganz einfach: „Wir bieten nur Dinge an, die wir auch in höchster Qualität beziehen können, außerdem haben wir eine wechselnde Wochenkarte, die sich an saisonalen Produkten orientiert“, erklärt Wassili.
Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme – es ist Kommunikation.
Christos, Vater von Wassili
Griechenland-Vibes kommen aber nicht nur auf dem Teller auf, sondern auch beim Interieur. Die hellen Räume sind stilvoll und schlicht eingerichtet, mit weißen und dunkelblauen Wänden. Über der langen Tafel prangt das Parea-Logo, das Wassili Freundin Isabell entworfen hat. „Mit dem modernen Logo und den alten Bildern verbinden wir Tradition mit der Gegenwart“, sagt Wassili und deutet auf Schwarz-Weiß-Fotografien von griechischen Opern-Sängern in den 30er-Jahren.
Das Restaurant ist außerdem mit einer großzügigen Terrasse bestückt, dessen Dach sich in lauen Sommernächten sogar öffnen lässt. Zwischen den Tischen stehen kleine Zitronenbäume, die uns direkt an die Mittelmeerküste beamen.
Parea ist griechisch und heißt so viel wie Clique oder Freundeskreis – es ist aber auch eine Art Lebensgefühl. Man soll sich Zeit nehmen und die Momente mit anderen genießen.
Bei uns kam auf jeden Fall eine ordentliche Ladung griechisches Lebensgefühl auf, denn wir könnten noch stundenlang mit den Dreien am Tisch sitzen und Mezedes essen. Mit der entspannten Stimmung und den authentischen Speisen ist das Parea viel mehr als ein Ort zum Essen – man möchte gar nicht mehr gehen. Oder ganz schnell wiederkommen. Wassili, das war garantiert nicht unser letzter Besuch!