Rund 30 Kilometer östlich vom Hamburger Zentrum liegt der Sachsenwald. Wer auf der Suche nach ein bisschen Ruhe und Frieden ist, dem können wir dieses 70 Quadratkilometer große Waldgebiet in Schleswig-Holstein nur wärmstens empfehlen! Also schnappt euch schon mal eure Wanderstiefel, denn nach den folgenden drei Minuten Lesezeit wollt ihr euch wahrscheinlich direkt ins Auto setzen und losfahren.
Ob ihr es glaubt oder nicht, der Sachsenwald ist der Rest eines riesigen Urwaldes, der sich vor Jahrtausenden von der Ostsee bis nach Niedersachsen erstreckte. Bereits seit der Steinzeit dienten Bereiche des Urwandels den Menschen als Zufluchtsort. Auf kleinen Lichtungen legten sie Äcker an und nutzten den Wald zur Schweinezucht. Die ältesten Nachweise für eine feste Besiedelung des Sachsenwaldes kann man bis auf das 4. Jahrhundert vor Christus datieren. Wahnsinn, oder?
Heute ist vor allem bekannt, dass der Sachsenwald dem Kaiser Wilhelm I. als Jagdrevier diente. Dieser verschenkte das Gebiet 1871 an den damaligen Reichskanzler Otto von Bismarck als Dank für deine Verdienste bei der Reichsgründung. Bis heute gehören Teile des Sachsenwaldes der Familie von Bismarck, die in einem Anwesen im Örtchen Friedrichsruh lebt. Der 27 Meter hohe Bismarckturm in Aumühle, die Bismarck-Säule, ein Museum, eine wissenschaftliche Ausstellung und das Bismarck-Mausoleum in Friedrichsruh erinnern noch heute an den Reichkanzler. Und natürlich die Mineralwasser-Quelle, von der das Bismarck Wasser stammt.
Nach der kleinen Geschichtsstunde kommen wir nun aber mal zum spaßigen Teil, denn der Sachsenwald ist ein reines Spazier- und Wanderparadies. Auf insgesamt sechs ausgeschilderte Wanderrouten könnt ihr durch diesen wunderschönen dichten Wald laufen, vorbei an Bäumen und Bächlein. Mit etwas Glück könnt ihr dabei sogar seltene Tierarten wie Eisvögel entdecken. Denn der Flusslauf der Bille, der sich durch den Sachsenwald zieht, steht unter Naturschutz und bietet vielen seltenen Vogel- und Fischarten ein sicheres Zuhause.
Wer es lieber etwas sportlicher mag, sollte entweder mit Pferd oder Drahtesel anreisen. Reiter können die fast 50 Kilometer langen Wege erkunden und auch für Radfahrer sind gesonderte Wege ausgeschildert. Alle, die zu Fuß unterwegs sind, können entweder mit einem ausgedehnten Spaziergang auf dem circa fünf Kilometer langen Schlangenweg beginnen oder den längsten Wanderweg, den Eisvogelweg, wählen.
Auf welche Art auch immer ihr euch durch dieses schöne Stückchen Natur bewegt, genießt es! Atmet tief durch, lasst die Ruhe und Geräusche der Natur auf euch wirken und entschleunigt von eurem Alltag. Gute Erholung, wünschen wir euch. Und vergesst nicht euch eine leckere Portion Pommes beim Foodtruck am Parkplatz abzuholen.