7 Tipps für faire Mode in HamburgFair Fashion, statt Fast Fashion!
Wir kennen es alle: Der Kleiderschrank platzt mal wieder aus allen Nähten und nachdem man sich endlich überwunden hat, auszumisten, trägt man seine Kleidersäcke stolz zum nächsten Altkleider-Container. Wieder eine gute Tat vollbracht. Doch wusstet ihr schon, dass die Stadtreinigung aufgrund der derzeitigen Corona-Situation kaum noch Kleidung annehmen kann und zudem beschlossen hat, ihre 120 Altkleider-Container abzubauen?
WIESO, WESHALB, WARUMImmer weniger Altkleider-Container!
Ihr habt richtig gehört. In der Corona-Krise haben viele Hamburgerinnen und Hamburger ihre Kleiderschränke ausgemistet. Die Lager der Kleiderkammern und Alttextilsammler sind so voll wie noch nie. Deshalb bittet die Stadtreinigung, dass ihr mit dem Weg zur Altkleiderkammer und dem Recyclinghof wartet, falls möglich. Außerdem gibt es seit Ende August sehr viel weniger Altkleidercontainer in Hamburg. Der Grund: Die Hamburger kaufen zu viel Wegwerfmode. Die gespendeten Altkleider sind leider oft von zu schlechter Qualität, um sie an Bedürftige weiterzureichen. Lediglich 10 Prozent können weiter verwendet werden. Der Rest wird zu Putzlappen verarbeitet oder muss verbrannt werden. Denn viele der günstigen Kunstfaser-Gemische sind nicht recycelbar.
Leute, das können wir doch besser!
Wir haben uns auf die Suche gemacht und herausgefunden: Hamburg kann Fair Fashion. Man muss nur wissen, wie. Los geht’s!
Mieten statt kaufen
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Was haltet ihr zum Beispiel davon, einfach mal Klamotten zu mieten, anstatt sie zu kaufen? Das Hamburger Unternehmen UNOWN macht es möglich. Alles was ihr dafür tun müsst, ist euch für ein Membership-Modell zu entscheiden und sofort könnt ihr durch den UNOWN-Kleiderschrank stöbern und euch die gewünschten Teile nach Hause bestellen. Natürlich alles fair und nachhaltig produziert. Durch das Leasing leben die Kleidungsstücke länger, als bei dem klassischen Kauf-Prinzip und somit können Ressourcen eingespart werden. Eine klare Win-Win-Situation, finden wir.
Second Hand kaufen
Wer etwas Zeit mitbringt, kann auch durch Hamburgs zahlreiche Second-Hand-Läden stöbern. Als modische Zeitkapseln stehen die Chancen hier wirklich für jeden gut, ein neues Lieblingsstück zu finden. Denn modische Trends kommen bekanntlich alle irgendwann wieder. Und mal ganz ehrlich: Wer liebt nicht den urigen Vintage-Vibe, während man sich durch die vergangenen Jahrzehnte wühlt?
Sich informieren
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Beim Thema Mode fair zu bleiben, scheint auf den ersten Blick erst einmal gar nicht so einfach zu sein. Ist das nicht total teuer? Was ist an Fast Fashion eigentlich so schlimm? Wo kaufe ich faire Mode ein? Wer noch Neuling im Bereich Fair Fashion ist sollte auf jeden Fall einmal in den Podcast Conscious Hamburg – Fair Fashion & Nachhaltigkeit reinhören. Gründerin Sandra Meyer teilt hier all ihr geballtes Wissen zum Thema.
Ein modisches Statement für die Umwelt setzen
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Das gelingt auf jeden Fall mit der Mode von Designer Lars Goedeke. Der Wahlhamburger setzt mit seinen Designs klare Statements gegen die Zerstörung unserer Umwelt. Er möchte mit seiner Mode den zukünftigen Generationen die Möglichkeit eröffnen, mit einem Bewusstsein für Nachhaltigkeit aufzuwachsen. Alle seine Stücke bestehen aus recycelten und biologischen Materialien. Und die Labels und das Studio werden konsequent ökologisch und CO2-neutral gehalten. Noch mehr Infos zu Lars Mode gibt’s hier.
Upcyceln statt wegwerfen
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Upcycling habt ihr bestimmt auch schon mal gehört. Anders als bei Recycling geht es hierbei nicht nur darum, Rohstoffe wiederzuverwenden, sondern sie auch stofflich aufzuwerten. Das in Hamburg ansässig Unternehmen bridge & tunnel ist darin ein absoluter Profi. Ob Kleidung, Kissenhüllen oder Accessoires – hier wird aus alten Jeans ganz viel zauberhaftes hergestellt.
Online shoppen, aber nur nachhaltig!
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Online-Shopping war vor allem in den vergangenen Monaten eine gute Option, um sich und andere nicht in Gefahr zu bringen. Doch leider ist die Klimabilanz durch die Transportwege und vielen Retouren keine sonderlich gute. Um der Umwelt trotzdem etwas gutes zu tun könnt ihr jedoch darauf achten, wo und vor allem was ihr einkauft. Letzten November haben Elena und Jacqueline entire stories gegründet. Einen digitalen Marktplatz für den Verkauf und die Präsentation von jungen und nachhaltigen Modelabels. Hinter allen Marken, die ihr hier findet, stecken Gründer*innen, die ihr Bestes geben, um ihre Mode so umweltschonend und fair zu produzieren, wie es ihnen möglich ist.
Den Müll aus dem Pazifik holen
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Habt ihr schon einmal von dem „Great Pacific Garbage Patch“ gehört? Das ist ein riesiger Müllstrudel im Nordpazifik, der zu einem Großteil aus verloren gegangenen Fischernetzen besteht. Diese sogenannten Geisternetzen bedeuten für viele unglückliche Meeresbewohner das Todesurteil. Doch keine Sorge, BRACENET hat eine Lösung parat. Sie stellen aus alten Netzen Armbänder, Hundeleinen oder Schlüsselanhänger her, damit sich Fische, Schildkröten und Delfine weiter munter im Pazifik tummeln können.
Was ist Fast Fashion eigentlich?
Fast Fashion bedeutet übersetzt schnelle Mode. Also Kleidung, die möglichst schnell und billig hergestellt und verkauft wird, damit Kunden häufiger Kleidung kaufen. Unternehmen setzen auf schnelle Mode, weil sie dadurch den Umsatz steigern können und Kunden binden. Denn durch die stets neue Auswahl hat man ständig das Gefühl, etwas Neues kaufen zu müssen. Die Mode wird jedoch oft unter schlimmsten Arbeitsbedingungen in Ländern wie Bangladesh produziert. Zudem produziert die Herstellung und der Transport der Ware unheimlich viel CO2 und ist somit sehr schädlich für die Umwelt.
Wie Spenden richtig geht
Spenden ist eigentlich eine tolle Sache. Der Verein Haseatic Help versorgt seit 2015 Geflüchtete und Bedürftige mit Kleidung, Hygieneartikel und vielem mehr. Hier sind eure Spenden immer gerne gesehen. Allerdings sollte ihr unbedingt ein paar Dinge beachten. Also informiert euch am besten vorher auf der Website.