Die U3 gehört zu Hamburg wie der Hafen. Darum mussten wir schon die ein oder andere Träne verdrücken, als wir gehört haben, dass die alten U3-Wägen bald in Ruhestand gehen sollen. Doch mittlerweile können wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die historischen Hochbahn-Wägen gucken – aus ihnen wurde nämlich U3-Fiete gefertigt, das unsere Radporterin Lara-Maria Wichels natürlich sofort Probe gefahren hat!
Gemeinsam mit ihrem Fahrrad steuert Lara tolle Orte, spannende Projekte und interessante Leute an. Wir begleiten sie und berichten euch über ihre Erlebnisse. Bleibt dran!
Heute ist unsere Radporterin Lara-Maria Wichels in ganz besonderer Mission unterwegs. Sie will mit alten U3-Wagen durch die Stadt radeln. Moment – radeln? Ja, ihr habt richtig gelesen! Denn das neue U3-Fiete wurde aus den historischen U-Bahn-Fahrzeugen der 60er-Jahre gebaut. Bevor es auf Spritztour geht, will Lara aber erst mal den kreativen Erbauer und Metallbildner Till kennenlernen. Also ab nach Bahrenfeld!
Hinter dem verrückten U3-Fiete steckt Till, Metallbildner aus Bahrenfeld. In seiner Werkstatt stapeln sich Schraubenzieher, Stangen, Werkzeug und alte U3-Teile. Kein Wunder, denn hier wurde bis vor Kurzem fleißig an dem ungewöhnlichen Fiete-Fahrrad gebastelt. Jetzt ist die Konstruktion fertig und steht stolz mitten im Raum. Wow, wir sind hin und weg! Und unsere Radporterin Lara auch!
Nach Tattoo-Fiete ist U3-Fiete bereits das zweite besondere Fahrrad, das im Rahmen der „Fahr ein schöneres Hamburg“-Kampagne seit Mai 2019 entstanden ist. Die Fietes sollen Hamburgs Geschichten und Charaktere sowie die Vision einer fahrradfreundlicheren Stadt auf die Straße bringen. Na, das wollen wir heute mal direkt testen – auf geht’s!
Doch wie sieht so ein Fahrrad aus alten U-Bahn-Teilen überhaupt aus? Na, total crazy natürlich! Es hat ein Fahrwerk aus Gummi, einen Sattel aus alten Sitzbezügen und keine „normale“ Bremse, sondern eine original U3-Notbremse! Der Korb ist natürlich auch kein gewöhnlicher Fahrradkorb, sondern ein ehemaliger Mülleimer, der direkt unter dem knallgelben U3-Schild, dem Licht, hängt.
Die alte U3 fährt weiter – nur eben auf der Straße und nicht auf Schienen. Diese Idee finde ich total aufregend!
Radporterin Lara-Maria Wichels
Nachdem Lara nun alles über das spektakuläre U3-Fiete erfahren hat, stellt sie Till die Frage der Fragen: „Darf ich vielleicht mal eine Runde damit drehen?“ Aber hallo, selbstverständlich! Denn genau dafür hat der Metallbildner ja wochenlang an der ungewöhnlichen Konstruktion gewerkelt und die Einzelteile der alten DT3-Wagen, wie die Fahrzeuge in Fachsprache heißen, in ein Fahrrad verwandelt. Er wollte, dass die U3 ein zweites Leben bekommt – und uns als Fahrrad immer noch bequem und umweltfreundlich von A nach B bringt. Wohin Lara heute fährt, weiß sie sofort: entlang der hübschen U3-Strecke natürlich!
Ihr wollt auch wie Lara eine Runde mit dem U3-Fiete durch Hamburg cruisen? Macht bei dem Gewinnspiel mit und tauscht mit etwas Glück eine Woche lang euer Auto gegen das verrückte U-Bahn-Fahrrad! Dazu gibt’s wetterfeste Winterklamotten – eurem umweltfreundlichen Start ins Jahr 2020 steht also nichts mehr im Wege!
Lara rollt mit U3-Fiete von Bahrenfeld in die City bis nach Mundsburg, immer entlang der U3. Wie schön, dass die alten U3-Wägen uns jetzt immer noch so entspannt durch die Stadt bringen – nur eben auf der Straße und nicht auf Schienen. Bei dem Gedanken wird uns ganz warm ums Herz und wir vergessen für einen Moment, wie kalt es an diesem Dezembertag ist. Darum wird es für uns jetzt auch Zeit, U3-Fiete wieder zurück zu Till zu bringen, auch wenn wir uns eigentlich kaum von dem verrückten Fahrrad trennen können.